top of page

Die Tänzerin - Natarajasana - tanzt in den Mai

  • Autorenbild: Annekathrin Bethke
    Annekathrin Bethke
  • vor 7 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit


Photo: @yogaphotographyberlin
Photo: @yogaphotographyberlin

Yoga ist vielfältig: Vom klassischen Raja Yoga über den körperlich orientierten Hatha Yoga bis hin zu modernen Stilen wie Vinyasa, Ashtanga oder Yin Yoga. Manche Modelle betonen Disziplin und Struktur, andere fördern Hingabe und Intuition. Manche definieren Chakren und Nadis, andere arbeiten mit anatomischen Prinzipien oder psychologischen Konzepten.

Diese Vielfalt ist kein Mangel an Klarheit, sondern Ausdruck einer tiefen Wahrheit: Es gibt nicht „den einen“ Weg – weil es nicht „den einen“ Menschen gibt.

Jede*r bringt einen einzigartigen Körper, einen eigenen Hintergrund, eine individuelle Lebensrealität mit.

Ein Modell kann Orientierung geben – aber es ist niemals die Realität selbst.

Ein Konzept kann leiten – aber es ist nicht die Erfahrung.

Yoga beginnt dort, wo wir uns erlauben, über die Form hinauszugehen und uns auf das Erleben einzulassen. Genau wie im Tanz.

Tanz ist die vielleicht ursprünglichste Form menschlichen Ausdrucks. Er braucht keine Sprache, keine Dogmen, oft nicht einmal Musik. Auch hier gibt es Formen: Ballett, Modern, Contact Improvisation, Volkstanz. Doch im Kern bleibt Tanz frei, lebendig und wandelbar – so wie Yoga.

Die Verbindung zwischen Yoga und Tanz macht erfahrbar, dass Struktur und Freiheit keine Gegensätze sind. Die Form ist ein Sprungbrett, kein Käfig. Im Vinyasa Flow beispielsweise tanzt der Atem mit der Bewegung. In freien, improvisierten Yogaflows entstehen Momente, in denen der Körper selbst „weiß“, wohin er möchte – jenseits von Ansagen oder Ausrichtung.

In einer Zeit, in der vieles standardisiert wird, erinnert uns Yoga – wie der Tanz – an etwas Kostbares: Wahrheit zeigt sich nicht in einem einzigen Modell, sondern im offenen Raum zwischen Struktur und Freiheit.

Die Form dient, aber sie darf sich wandeln.

Das Konzept hilft, aber es muss nicht begrenzen.

Das Modell erklärt, aber es ersetzt nicht das Erleben.

Und manchmal ist es gerade der Moment, in dem wir die Form verlassen – im Tanz, im Atem, im Yoga – in dem wir uns selbst begegnen.


 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


©2020 Marketingspirit. Erstellt mit Wix.com

bottom of page